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In Memoriam: Bajram Qerkini

Trauer um einen Vorreiter für Wahrheitsfindung und Versöhnung im Kosovo

Bajram Qerkini war der Geschäftsführer des Missing Persons Resource Center im Kosovo und ein langjähriger Partner und Kollege von Pro Peace in der Region. Sein Tod hinterlässt eine immense Lücke in den laufenden Bemühungen um Wahrheitsfindung und Versöhnung im Kosovo.
Bajram Qerkini auf der Pro Peace Veranstaltung Hijacked Childhoods
© Pro Peace Kosovo

Durch seine unermüdliche Arbeit wurde Bajram Qerkini zu einem Symbol des Widerstands, einem Fürsprecher und einer wegweisenden Stimme für die Rechte aller Familien von im Kosovokrieg vermisster Personen, unabhängig von ihrer Herkunft. Im Jahr 2002 gründete er die Vereinigung „Parent’s Voice“ in Mitrovica. Von 2014 bis 2018 leitete er den Koordinationsrat der Familienverbände im Kosovo. Im Jahr 2018 vertiefte er sein Engagement durch die Gründung und Leitung des Missing Persons Resource Center.

Seit dem Ende des Krieges im Kosovo kämpfte er mit unerschütterlicher Entschlossenheit für das Recht, das Schicksal der während des Konflikts von 1998–1999 verschwundenen Familienmitglieder und Angehörigen zu erfahren. Er forderte beharrlich Gerechtigkeit und Anerkennung für das Leid und die Traumata der Familien, die noch immer nach ihren Familienmitgliedern suchen. Sein unermüdlicher Einsatz erinnerte uns daran, dass das Leid der Vermissten nicht nur eine Angelegenheit der Vergangenheit ist – es ist eine tägliche Realität für die Hinterbliebenen.

Sein Tod ist ein schmerzlicher Appell, dass selbst 25 Jahre nach dem Ende des Konflikts viele Familien – Eltern, Schwestern, Brüder und andere Angehörige – älter werden und sterben, ohne je die Überreste ihrer Angehörigen gefunden zu haben. Dieser Umstand unterstreicht die dringende Notwendigkeit weiterer Anstrengungen, um das Schicksal der Vermissten aufzuklären, Verantwortung einzufordern und die Bedeutung von Organisationen wie dem Missing Persons Resource Center im Kosovo in der Vergangenheitsaufarbeitung und der Versöhnung anzuerkennen.

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